Amazon ändert ohne Zustimmung Versandzeiten seiner Händler
Amazon hat erneut Änderungen an den Kontoeinstellungen seiner Händler vorgenommen – diesmal ohne deren Zustimmung. Wie zahlreiche Verkäufer berichten, hat der Online-Marktplatz eigenständig die Bearbeitungszeiten für Bestellungen angepasst.
Bislang konnten Händler eine Bearbeitungszeit von zwei Tagen festlegen. Seit dem 30. September 2025 ist diese Option jedoch nicht mehr verfügbar. Amazon hat für betroffene Konten automatisch eine Standardbearbeitungszeit von einem Tag eingestellt. Laut einer offiziellen Stellungnahme des Unternehmens soll die Maßnahme dazu beitragen, Angebote für Kunden durch schnellere Lieferzeiten attraktiver zu machen.
Wer dennoch zwei Tage für den Versand benötigt, muss die Bearbeitungszeit nun manuell für jedes Produkt anpassen. Damit erhöht sich der administrative Aufwand für viele Händler erheblich – insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen, die nicht über automatisierte Versandprozesse verfügen.
Eine weitere Änderung tritt am 27. Oktober in Kraft: Amazon stellt die Standardbearbeitungszeit von einem auf null Tage um. Das bedeutet, dass Bestellungen, die bis 11:00 Uhr eingehen, noch am selben Tag versendet werden müssen. Für Händler, die diese Vorgabe nicht einhalten können, empfiehlt Amazon, die Bearbeitungszeit manuell auf einen Tag zurückzusetzen, um Stornierungen zu vermeiden.
Viele Verkäufer kritisieren das Vorgehen als Eingriff in ihre betrieblichen Abläufe. Die Änderungen erhöhen den Druck, Bestellungen noch schneller abwickeln zu müssen – unabhängig von Lagerbestand, Personal oder Versandkapazität. Branchenbeobachter sehen darin ein weiteres Beispiel für Amazons strenge Kontrolle über seine Marktplatzhändler.
Quelle: onlinehaendler-news.de
