Marktplätze als Wachstumssprungbrett – Wie Händler von Plattformstrategien profitieren
Marktplätze sind längst das Rückgrat des deutschen E-Commerce. Laut dem Whitepaper „Wachstumsfenster E-Commerce“ wurden 2024 bereits 57 % aller Onlineverkäufe über Marktplätze wie Amazon, eBay oder Otto abgewickelt – im Vorjahr waren es noch 54 %. Dieser Anstieg zeigt: Für viele Händler sind Plattformen der schnellste Weg zu Reichweite, neuen Zielgruppen und stabilen Umsätzen.
Der größte Vorteil von Marktplätzen liegt in ihrer Reichweite und Struktur. Sie bieten Zugriff auf Millionen potenzieller Käufer und übernehmen viele technische und organisatorische Aufgaben – von Zahlungsabwicklung bis Versandintegration. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen ist das ein attraktiver Einstieg in den Onlinehandel. Wer sein Sortiment strategisch platziert und eine klare Preislogik verfolgt, kann so schnell sichtbare Ergebnisse erzielen.
Laut der JTL-Studie nennen 88 % der befragten Unternehmen Umsatzsteigerung als Hauptgrund für den Aufbau eines eigenen Marktplatzes. Doch es geht um mehr als Umsatz. 58 % der Händler betonen, dass sie dadurch eine bessere Customer Journey bieten können, weil sie den gesamten Kaufprozess selbst steuern. Weitere Vorteile sind neue Erlösquellen durch Drittanbieterprodukte oder eine stärkere Kontrolle über Servicequalität und Markenauftritt.
Besonders dynamisch entwickelt sich der grenzüberschreitende Handel. 43 Milliarden Euro Cross-Border-Umsatz machten deutsche Käufer 2023 aus – mehr als jedes andere Land in Europa. Dabei stammt die Hälfte der importierten Onlineprodukte aus China, gefolgt von den USA und dem Vereinigten Königreich mit jeweils 8 %. Diese Zahlen verdeutlichen, dass internationale Marktplätze längst zum Alltag der deutschen Verbraucher gehören. Für Händler entsteht daraus ein globales Spielfeld – allerdings auch mit neuen Herausforderungen bei Datenqualität, Bestandsabgleich und Steuer-Compliance.
Ein sauberer technischer Unterbau ist entscheidend, um dieses Potenzial auszuschöpfen. Wer mit einem zentralen System wie JTL-Wawi arbeitet, kann Bestände, Preise und Produktinformationen kanalübergreifend synchronisieren. So bleibt die Marke auch auf mehreren Plattformen konsistent. Gleichzeitig lassen sich Retouren, Rechnungen und Versandstatus automatisiert verarbeiten – das reduziert Aufwand und Fehlerquoten.
Trotz aller Vorteile bleibt der eigene Online-Shop wichtig. Er ist das digitale Zuhause einer Marke, während Marktplätze als Sprungbrett für Reichweite und Neukunden dienen. Die Kunst liegt in der richtigen Kombination: Wer Marktplätze gezielt nutzt, um neue Käufer zu gewinnen, und diese anschließend über eigene Kanäle bindet, schafft eine nachhaltige Wachstumsstrategie.
Der Markt bewegt sich klar in Richtung Multichannel. Händler, die ihre Systeme frühzeitig vernetzen und ihre Daten automatisiert pflegen, können die steigende Marktplatzabhängigkeit in eine Stärke verwandeln. Entscheidend ist, alle Kanäle mit konsistenten Informationen zu versorgen – vom Preis bis zur Lieferzeit.
Marktplätze bleiben damit nicht nur Verkaufsorte, sondern strategische Wachstumstreiber. Sie eröffnen Zugang zu neuen Märkten, schaffen Datenvorteile und stärken das Markenvertrauen. Wer jetzt in saubere Prozesse, klare Positionierung und technische Integration investiert, kann das Potenzial voll ausschöpfen – und Marktplätze als echten Motor für nachhaltiges E-Commerce-Wachstum nutzen.
